ZENTIPETE AND FRIENDS

2020 - fortlaufend

Installation im Landschaftsraum

Verschiedene Orte

Ausgangspunkt für das Erschaffen meiner Objekte für den Außenraum ist meine Faszination für die Ähnlichkeit zwischen unseren Vorstellungen von außerirdischem Leben und dem existierenden Leben in der Tiefsee. Das fremde und teils groteske Erscheinungsbild von Tiefseekreaturen, welche in Habitaten mit extremem Wasserdruck leben, ist verzerrt durch Funde dieser Wesen unter unseren atmosphärischen Bedingungen über dem Meeresspiegel. Die tatsächliche Erscheinungsform dieser Wesen wird möglicherweise erst in ihrem natürlichen Habitat unter gewaltigem Druck sichtbar. Die Idee dieser verborgenen und kontextabhängigen Ästhetik fasziniert mich, da sie einlädt, über mehr als nur die offensichtliche momentane Struktur eines Objekts oder Lebewesens nachzudenken. In unserer kulturellen Darstellung von außerirdischem Leben folgen wir dem gleichen Konzept, wir binden unsere Vorstellungen an unser Bild von Leben in unserer Umwelt. Mit meinen Objekten versuche ich, diese kontextabhängige Vorstellung von Normalität zu thematisieren.

Passend dazu, in aktueller Thematik, denke ich beim Platzieren meiner Figuren im Außenraum darüber nach, wie Tiere im Stadtraum oft deplatziert wirken. Wir Menschen haben manche Orte für Tiere derart lebensfeindlich gemacht, dass wir die Natur im Kontext unserer direkten städtischen Umwelt als unnatürlich wahrnehmen. Wir vergessen oft, dass wir mit vielen anderen Spezies zusammen auf diesem Planeten leben, welche aufgrund fehlender Adaptationsfähigkeit keine Wahl haben, an anderen Orten zu leben. Auch Zentipete scheint an einem lebensfeindlichen Ort gelandet zu sein. In einem kleinen Bereich scheint er alles zu haben, was er benötigt, aber außerhalb dessen ist sein Leben von den Strukturen der Menschen bedroht.

(K.J.Kühne)

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